B3 Konferenz
Vielschichtig, zukunftsweisend, hochkarätig und divers
Das Konferenzprogramm der B3 greift aktuelle Themen und Trends innerhalb der Kreativ- und Medienbranchen auf. Dabei werden internationale Unterschiede und Gemeinsamkeiten beleuchtet und analysiert. In Keynotes, Master Classes, Paneldiskussionen oder Workshops diskutieren und präsentieren Persönlichkeiten aus Medien, Kunst, Politik und Wissenschaft ihre Erkenntnisse und Meinungen zu sozialpolitischen, künstlerischen, rechtlichen, übergeordneten sowie praxisorientierten Thematiken. Das B3 Publikum ist dabei immer herzlich eingeladen mit zu diskutieren.
Bitte beachten Sie, dass der Besuch von speziell dafür ausgewiesenen Veranstaltungen ausschließlich für akkreditierte Professionals gedacht ist.
Alle Veranstaltungen werden in der ASTOR Film Lounge MyZeil im Herzen Frankfurts gezeigt.
Tag 1samstag, 14.10.2023
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09:30 – 11:00 UhrHessenLab
B3 HessenLab Pitch
Only for participants and mentors of the HessenLab
10:00 – 11:00 UhrGet started! Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébar und Anmeldung
Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébar.
11:00 – 11:10 UhrBegrüßung und Eröffnung der B3 Konferenz
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11:15 – 12:30 UhrPanelVon Hollywood bis Netflix & Co. – Is Content still King?
Mit: Rob Kraitt (Agent, Casarotto, Ramsay & Associates, UK) Christian Franckenstein (CEO, Bavaria Studios, BRD)Von Hollywood bis Netflix & Co. – Is Content still King?” - Die Rolle von Inhalten in der Filmbranche: Sind wir Zeugen einer kreativen Renaissance oder eines kulturellen Niedergangs? Ein Expertenpanel zur Zukunft der Film- und Bewegtbildbranche
Die Film- und Bewegtbildbranchen befinden sich im ständigen Wandel. Mit der zunehmenden Verbreitung von Streaming-Diensten und der stetig ansteigenden Bedeutung von sozialen Medien haben sich die Sehgewohnheiten der Zuschauer.innen stark verändert und gleichzeitig ist die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Inhalten deutlich gestiegen. Woher kommen diese Inhalte und welche Themen werden derzeit besonders vom Publikum nachgefragt oder sollen gesetzt werden?
Wie kann man als Filmemacher:in, Produzent:in oder Agentur in diesem volatilen Umfeld erfolgreich sein und welche Trends sind zukünftig zu erwarten?
Das Storytelling eines Films oder eine Serie wird mehr und mehr durch die Art und Weise beeinflusst, wie Filme und Bewegtbildinhalte entstehen und für welche Verbreitungsplattformen sie produziert werden.
Dabei kommen weitere Fragen auf z. B. welche Technologien und Plattformen werden die Branchen in Zukunft nutzen und welche neuen Chancen und Risiken resultieren daraus möglicherweise?
Die Panelteilnehmer werden diese Themen aus verschiedenen Perspektiven diskutieren und einen Blick hinter die Kulissen der Film- und Bewegtbildbranche werfen.
Diese Diskussion bietet eine gute Gelegenheit, wertvolle Erkenntnisse von erfahrenen Expert:innen zu gewinnen und einen Einblick in die zukünftigen Trends und Herausforderungen der Branchen zu erhalten.Sprecher:innen
Rob Kraitt Agent, Casarotto, Ramsay & Associates, UK
Rob Kraitt ist Talentmanager bei Casarotto Ramsay Associates Limited in London. Er verfügt über weitreichende Erfahrung in der Vertretung von Schreib- und Regietalenten sowie im Verkauf von Büchern für Film- und Fernsehadaptionen. Er hat u.a. an Panels und Master Classes für das Edinburgh International Film Festival, die Writer's Guild of Great Britain und das International Screenwriter's Festival teilgenommen. Außerdem reiste er 2015 mit der BFI-Delegation nach Shanghai und Peking. Rob begann seine Karriere als Skriptlektor und Berater für führende Filmproduktionsfirmen in Großbritannien, darunter Working Title, Focus, Pathé Productions, Miramax und Ruby Films sowie die European Media Development Agency. Bevor er im Februar 2011 zu Casarotto kam, war er Leiter der Medienabteilung und stellvertretender Direktor der A P Watt Literary Film & Television Agency.Christian Franckenstein CEO, Bavaria Studios, BRD
Dr. Christian Franckenstein (Jahrgang 1963) ist seit 6. Oktober 2014 Vorsitzender der Geschäftsführung der Bavaria Film GmbH.
Er kam von der MME Moviement AG, wo er seit 2004 dem Vorstand der MME Moviement AG angehörte und seit 2010 als dessen Sprecher bzw. Vorsitzender.
1999 hatte Christian Franckenstein die moviement GmbH, München, mitgegründet, die unter seiner Leitung zu einer der führenden unabhängigen Fernsehproduktionsgesellschaften in Deutschland ausgebaut wurde. Im Jahre 2007 gelang mit dem Einstieg der All3Media als Mehrheitsgesellschafter die wichtige Anbindung an einen internationalen Partner und Formatlieferanten.
Der gebürtige Westfale Christan Franckenstein studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaftslehre an der European Business School. Nach verschiedenen Funktionen bei mittelständischen Beteiligungsgesellschaften und seiner Promotion gründete er 1997 mit Partnern die erfolgreichen NOVAMEDIA– Fonds, eine Beteiligungsgesellschaft für Film- und Fernsehfinanzierung.
Christian Franckenstein ist seit ihrer Gründung im Jahre 2008 Vorstandsmitglied der Allianz Deutscher Produzenten und war zwischen 2005 und 2014 Aufsichtsratsmitglied und ab 2008 Aufsichtsratsvorsitzender der Studio Babelsberg AG.
Er lebt mit seiner Familie mit drei Kindern seit 1992 in München.
Dr. Christian Franckenstein
CEO, Bavaria Studios: Influncer:inGastgeber:in
Aaron Hillis
Moderator und Director of Programming Cineverse, USA13:00 – 14:00 UhrUpStream - eine Initiative von Film London. Für alle die mit ihrer Idee international durchstarten wollen.
Mit: Helena Mackenzie (Leiterin für Investitionen und Geschäftsentwicklung, Film London, UK)Ticket kaufenUPstream ist eine innovative Business-Veranstaltung, die sich auf geistige Eigentumsrechte (IP's) konzentriert, die mit der richtigen Vision für TV, Film und/oder als Games adaptiert werden könnten.
UPstream sucht nach kreativen Köpfen mit neuen Ideen und bietet eine Plattform, um die IP vor Developern und Produzenten großer britischer und internationaler Produktionsfirmen zu präsentieren. Vielleicht haben Sie einen Podcast, eine Animationsfigur, eine erstaunliche wahre Geschichte oder einen bisher unveröffentlichten Roman? Wenn ja, freuen wir uns von Ihnen zu hören.
Sprecher:innen
Helena Mackenzie Leiterin für Investitionen und Geschäftsentwicklung, Film London, UK
Jordan McGarry
Leiterin für Talententwicklung und Produktion, Film London, UK14:00 – 15:00 UhrKeynoteMasterclass: Einer der einflussreichsten Regisseure unserer Zeit und B3 Ehrenpreisträger für das Lebenswerk 2023 Sir Stephen Frears im Gespräch mit Adrian Wootoon (OBE), CEO von Film London und dem British Film Council.
Mit: Adrian Wootton (GF, Film London und British Film Commission UK) Stephen Frears (Regisseur, UK)Sprecher:innen
Adrian Wootton GF, Film London und British Film Commission UK
Adrian ist Programmberater für das BFI London Film Festival, das Venice Film Festival und das Noir in Fest in Mailand. Er ist der Gründungsdirektor des Shots in the Dark Festival in Nottingham und Kurator des jährlichen Cinema Made In Italy-Programms in London. Adrian ist eine anerkannte Autorität in verschiedensten Film-/TV- und Literaturthemen, darunter Hollywood, Krimi und Mystery oder Italienisches Kino.
Er hält regelmäßig Vorträge, schreibt und entwickelt Rundfunksendungen und kuratiert Inhalte für diese. Im Jahr 2012 erhielt Adrian einen Ehrendoktortitel in Kunst und wurde zum Gastprofessor für Film & Medien an der Norwich University of the Arts ernannt. Im Jahr 2016 schrieb und koproduzierte Adrian die BBC-Arena-Dokumentation Shakespeare on Screen.
Im Jahr 2014 erhielt er einen Ehrendoktortitel in Literatur von der University of East Anglia und im Jahr 2017 wurde ihm der Order of the British Empire (OBE) für seine Verdienste um den Film verliehen. Zuletzt hat Adrian die Arbeit der BFC geleitet, um Richtlinien für die Produktion von Filmen und High-End-TV-Dramen während der COVID-19-Pandemie zu entwickeln. Dies geschah im Rahmen der Initiative Screen Sector Recovery Task Force des BFI.
Stephen Frears Regisseur, UK
Stephen Frears, der einhellig als einer der herausragendsten Regisseure Großbritanniens gilt, hat sich schon immer einer großen Bandbreite von Stilen, Thematiken und Genres verschrieben. In den ersten 15 Jahren seiner Karriere arbeitete er fast ausschließlich für den heimischen Bildschirm, mit Programmen wie One Fine Day von Alan Bennett und Three Men In A Boat von Tom Stoppard. Zu Stephens jüngeren Fernseharbeiten gehören Muhammad Ali's Greatest Fight für HBO und The Deal von Channel 4 mit Michael Sheen und David Morrissey in den Hauptrollen. Mitte der 1980er Jahre wandte er sich dann dem Kino zu und drehte The Hit (1984) mit Terence Stamp, John Hurt und Tim Roth in den Hauptrollen. Im darauf folgenden Jahr drehte er für Channel 4 den Film "My Beautiful Launderette (Mein Wunderbarer waschsalon)", der den Sprung auf die große Leinwand schaffte und den weiteren Verlauf seiner Karriere entscheidend beeinflusste. Nach der Regie des Begleitstücks "Sammy And Rosie Get Laid" und der Joe Orton-Biografie "Prick Up Your Ears" begann er in Hollywood zu arbeiten. Zu seinen bedeutendsten Filmen gehören "Dangerous Liaisons (Gefährliche Liebschaften)" und "The Grifters", mit dem er für einen Oscar® nominiert wurde.
Zurück in der Heimat führte er Regie bei "The Snapper" und "The Van", zwei irischen Filmen, die auf den Erzählungen von Roddy Doyle basieren. Nach einer zweiten Etappe, in der er amerikanische Filme drehte ("The Hi-Lo Country" und "High Fidelity"), ließ er sich hauptsächlich in Großbritannien nieder. Frears bewies seine Vielseitigkeit mit zwei sehr unterschiedlichen Filmen - "Dirty Pretty Things", einer realistischen Darstellung des Lebens von Einwanderern in London, und "Mrs. Henderson Presents (Lady Henderson Präsentiert)", einem nostalgischen Backstage-Komödiendrama. Für seinen Film "The Queen" wurde er 2006 erneut für einen Oscar nominiert. Zu seinen weiteren Filmen gehören "Cheri (Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten)" und "Tamara Drewe (Immer Drama um Tamara)". Es folgte "Philomena" mit Judi Dench und Steve Coogan in den Hauptrollen, der einen BAFTA gewann und für drei weitere nominiert wurde, sowie drei Golden-Globe- und vier Oscar-Nominierungen; "The Program-Um jeden Preis" mit Ben Foster in der Hauptrolle als siebenfacher Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong und "Florence Foster Jenkins" mit Meryl Streep und Hugh Grant in den Hauptrollen. Dieser Film erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter eine Golden-Globe-Nominierung für den besten Film und eine Oscar-Nominierung für Streep. Danach drehte Frears den Film "Victoria & Abdul" mit Judi Dench in der Hauptrolle, die für ihre Darstellung eine Golden-Globe-Nominierung erhielt.
Mit der viel gelobten dreiteiligen BBC-Fernsehserie "A Very English Scandal" kehrte Frears zum Fernsehen zurück, wofür er einen BAFTA für die beste Regie erhielt. Danach gewann er einen Emmy für Nick Hornbys Kurzserie "State of the Union" mit Rosamund Pike und Chris O'Dowd in den Hauptrollen. Zuletzt führte er bei der Verfilmung von James Grahams Theaterstück QUIZ für ITV mit Michael Sheen und Matthew Macfadyen in den Hauptrollen Regie.
15:15 – 16:45 UhrWorkshopWorkshop: Künstliche Intelligenz in der Kreativ- und Pre-Produktionsphase von Film und Fernsehen
Mit: Oliver Schütte (Drehbuchautor, Autor, Produzent, Cosultant und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, Deutschland)Ticket kaufenIn diesem Workshop liegt der Fokus auf dem Einsatz von KI-Technologien in der Kreativ- und Pre-Produktionsphase von Film- und Fernsehprojekten.
Teilnehmende erhalten einen Überblick über KI-Tools und Plattformen, die in verschiedenen Bereichen der Film- und Fernsehbranche zur Steigerung der Effizienz und Erschließung neuer Möglichkeiten eingesetzt werden können.
Die Themen umfassen unter anderem Ideenfindung und Prototyping, Szenenauswahl, Storytelling und Drehbuchentwicklung und KI als Co-Autor.Sprecher:innen
Oliver Schütte Drehbuchautor, Autor, Produzent, Cosultant und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, Deutschland
Oliver Schütte hat in Berlin Film und Theater studiert. Seit 1986 ist er als Drehbuchautor für Film und Fernsehen tätig. Für sein erstes Drehbuch, "Koan", erhielt er 1988 den Deutschen Filmpreis. Seit 1990 ist er als Drehbuchberater tätig. Von 1995 bis 2008 war er Leiter der Master School Drehbuch, einer Weiterbildungseinrichtung für Drehbuchautoren, Dramaturgen und Produzenten. Im Jahr 1997 war er Mitbegründer der Berliner Entwicklungsagentur "Script House", die er 2001 verließ.
Heute arbeitet er als Autor, Drehbuchberater und Dozent in Deutschland, Österreich, Polen, der Schweiz und den USA.
Darüber hinaus ist er seit 2014 Geschäftsführer der Filmproduktion "tellfilm Deutschland".
Oliver Schütte ist Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie.
19:30 – 20:30 UhrPresentationAdrian Wootton präsentiert Stephen Spielberg - eine Filmgeschichte
Mit: Adrian Wootton (GF, Film London und British Film Commission UK)Ticket kaufenAdrian Wootton, CEO von Film London und Filmhistoriker, hält diesen illustrierten Vortrag über das erstaunliche Leben und die Karriere dieses legendären, einflussreichen und überaus produktiven Regisseurs, der auch der kommerziell erfolgreichste und populärste Filmemacher der gesamten Filmgeschichte ist.
Adrian zeichnet seinen kometenhaften Aufstieg als Film-"Göre" nach und enthüllt die Geschichten hinter den Kulissen der Entstehung von Filmklassikern wie Der weiße Hai, Indiana Jones, Schindlers Liste und Jurassic Park, reichlich illustriert mit Filmausschnitten und Schaubildern. Ganz aktuell befasst sich Adrian auch mit Steven Spielbergs jüngstem preisgekrönten und größtenteils autobiografischen Drama The Fablemans.
Sprecher:innen
Adrian Wootton GF, Film London und British Film Commission UK
Adrian ist Programmberater für das BFI London Film Festival, das Venice Film Festival und das Noir in Fest in Mailand. Er ist der Gründungsdirektor des Shots in the Dark Festival in Nottingham und Kurator des jährlichen Cinema Made In Italy-Programms in London. Adrian ist eine anerkannte Autorität in verschiedensten Film-/TV- und Literaturthemen, darunter Hollywood, Krimi und Mystery oder Italienisches Kino.
Er hält regelmäßig Vorträge, schreibt und entwickelt Rundfunksendungen und kuratiert Inhalte für diese. Im Jahr 2012 erhielt Adrian einen Ehrendoktortitel in Kunst und wurde zum Gastprofessor für Film & Medien an der Norwich University of the Arts ernannt. Im Jahr 2016 schrieb und koproduzierte Adrian die BBC-Arena-Dokumentation Shakespeare on Screen.
Im Jahr 2014 erhielt er einen Ehrendoktortitel in Literatur von der University of East Anglia und im Jahr 2017 wurde ihm der Order of the British Empire (OBE) für seine Verdienste um den Film verliehen. Zuletzt hat Adrian die Arbeit der BFC geleitet, um Richtlinien für die Produktion von Filmen und High-End-TV-Dramen während der COVID-19-Pandemie zu entwickeln. Dies geschah im Rahmen der Initiative Screen Sector Recovery Task Force des BFI.
Tag 2sonntag, 15.10.2023
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09:00 – 10:00 Uhr
Get started! Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébar und Anmeldung
Get started! Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébarung und Anmeldung
10:00 – 11:00 UhrPanelAbsolut notwendig und polarisierend. Diversität und Identitätspolitik in Kunst, Kultur und Medien.
Mit: Cameron Kostopoulos (Künstler und VR Produzent, USA) Joshua Gundlach (Künstler und Spielentwickler, Deutschland) Katarzyna Perlak (Künstlerin, UK)Sonderformat mit Einzelgesprächen und anschließender Podiumsdiskussion
„Black Lives Matter“, Migration, Post-Kolonialer Diskurs, Antisemitismus, LGBTQ+, Cultural Appropriation, Cancel Culture, Tokenismus - diese Begriffe und Schlagworte erobern seit Jahren die kulturelle und politische Öffentlichkeit bis in den Mainstream. Wir alle sehen uns täglich mit dem einen oder anderen Aspekt dieser Themen konfrontiert und fühlen uns herausgefordert selbst Stellung zu beziehen.
Diversität und Identitätspolitik spielen eine entscheidende Rolle im Kunst- und Kulturbereich, da sie die Gesellschaft in ihrer Vielfalt abbilden und dazu beitragen können, Diskriminierung abzubauen sowie Chancengleichheit und Teilhabe zu fördern. Diese Vielfalt von Menschen, Ideen und Perspektiven spiegelt sich in künstlerischen Werken und kulturellen Veranstaltungen auch auf der B3 wider.
Einleitend wird in kurzen Einzelgesprächen mit Künstler:innen und Medienschaffenden die ihre Arbeiten auf der B3 präsentieren, Raum geschaffen für den kritischen Austausch und konstruktive Debatten zu deren persönlichen Erfahrungen, zu Kunst, Kultur und Politik. Im anschließenden Panel diskutieren sie gemeinsam über Lösungsansätze und Strategien für eine inklusive und diverse Kunst- und Kulturlandschaft.Sprecher:innen
Cameron Kostopoulos Künstler und VR Produzent, USA
Cameron Kostopoulos ist ein preisgekrönter Regisseur, Filmemacher und XR-Pionier. Die Überschneidung zwischen seinen alternativen Schreib- und Regiearbeiten und seinen technischen VFX-Fähigkeiten ermöglicht es ihm, geträumte Welten, verblassende Erinnerungen und zutiefst intime Erfahrungen zu erschaffen.
Im Mai 2022 schloss er sein Studium an der USC School of Cinematic Arts mit Summa Cum Laude ab, mit einem BFA in Film & Television Production und einem Nebenfach in Future Cinema. Derzeit studiert er bei Nonny de la Peña und Mary Matheson im Narrative & Emerging Media Program der ASU.
Camerons Arbeiten wurden von vielen renommierten Festivals und Organisationen ausgezeichnet. Seine XR-Erfahrung "Body of Mine" gewann den Special Jury Award bei SXSW, während sein Studenten-Kurzfilm "A Mother's Soliloquy" ins Halbfinale der Student Academy Awards gewählt wurde und ihm viele regionale und nationale Preise für die beste Regie einbrachte.
Mit seinem multidisziplinären Ansatz beim Filmemachen verbindet er in seinen Arbeiten poetisches Kino mit narrativen Erzählungen, wobei er sich auf emotionalen Realismus verlässt, um die menschliche Psyche zu erkunden. Er hat mit führenden LGBTQ+ -Organisationen zusammengearbeitet, um Geschichten über queere Identität zu entwickeln und zu fördern. Dazu gehören das National AIDS Memorial und die Sisters of Perpetual Indulgence, und er hat mit queeren Künstlern wie Jason A. Rodriguez, Co-Star der FX-Serie POSE, zusammengearbeitet, um unterrepräsentierte Figuren auf die Leinwand zu bringen.
In Zukunft wird er weiterhin die Schnittstelle zwischen Technologie und Intimität erforschen, während er Live-Action-Filme und XR-Erlebnisse schreibt und inszeniert.
Joshua Gundlach Künstler und Spielentwickler, Deutschland
Joshua Gundlach ist Geschichtenerzähler. Der Absolvent der Kunsthochschule Kassel beschäftigt sich in seiner Kunst mit Judentum, Queerness und Behinderung. Er arbeitet dabei vorwiegend mit Computerspielen, Illustrationen und Textilkunst.Katarzyna Perlak Künstlerin, UK
Katarzyna Perlak ist eine in Polen geborene und in London lebende Künstlerin, die in ihren Arbeiten Video, Performance, Textilien, Skulptur und Installation einsetzt. Perlak hat in Polen Philosophie und im Vereinigten Königreich Kunst und Medien studiert. Sie war Teil der Bloomberg New Contemporaries 2017 und stellt in Großbritannien und auf internationaler Ebene aus. In ihrer Arbeit verwendet Perlak den Begriff des 'zarten Handwerks' und erforscht, wie Handwerk, Erbe und Tradition aus zeitgenössischen feministischen, queeren und diasporischen bzw. migrantischen Perspektiven neu aufgegriffen und dargestellt werden kann. (Indem sie hinterfragt, wem die Tradition gehört und wer von ihr übergangen wird, ermutigt sie das Publikum, mehrere, sich überschneidende und widersprüchliche historische Erzählungen zu betrachten und zu erleben, anstatt sie als eine einzige, feste Einheit zu betrachten.)
Bassam Issa Al-Sabah
Artist, Iraq and UK (tbc)Gastgeber:in
Jasmin Hagendorfer
Festivaldirektorin und Filmemacherin, Österreich11:00 – 12:30 UhrMasterclassDer spanische Künstler und B3 Ehrenpreisträger 2023 in der Kategorie Kunst, Daniel Canogar im Gespräch mit dem Direktor der Frankfurter Kunsthalle Schirn, Dr. Sebastian Baden
Mit: Daniel Canogar (Künstler, Spanien, B3 Ehrenpreisträger Kategorie Kunst 2023)Ticket kaufenDaniel Canogar ist ein Pionier der interaktiven Kunst. Er erschafft Kunstwerke, die traditionelle Medien mit moderner Technologie kombinieren. Seine Installationen erkunden die Verbindung zwischen Mensch, Natur und Technologie auf faszinierende Weise. In seiner Master Class gibt er Einblicke in sein Werk und seine Arbeitsweise und begibt sich gemeinsam mit Dr. Sebastian Baden in ein Gespräch über Kunst, den Einfluss gesellschaftlicher Stömungen und neuester Technologien auf sein Schaffen, die Kunst im allgemeinen und was das für künstlerisches Schaffen zukünftig bedeutet.
Sprecher:innen
Daniel Canogar Künstler, Spanien, B3 Ehrenpreisträger Kategorie Kunst 2023
Daniel Canogar wurde 1964 in Madrid als Sohn eines spanischen Vaters und einer amerikanischen Mutter geboren und hat sein Leben und seine Karriere zwischen Spanien und den USA verbracht. Seine erste Leidenschaft galt der Fotografie, die er 1990 mit einem Master of Arts am International Center of Photography der NYU abschloss, doch schon bald interessierte er sich auch für die Möglichkeiten des projizierten Bildes und der Installationskunst.
Er hat öffentliche Kunstinstallationen mit LED-Bildschirmen geschaffen, darunter Dynamo, ein ortsspezifisches audiovisuelles Projekt für den spanischen Pavillon auf der Dubai Expo 2020 (Dubai, 2021);Currents, ein hängendes Kunstwerk im Atrium der renovierten Evangelischen Bank (Kassel, 2020); Tendril für den Tampa InternationalAirport (Tampa, FL, 2017) und Cannula, Xylem and Gust II am Hauptsitz der BBVA Bank (Madrid, 2018). Er hat auch öffentliche monumentale Kunstwerke in verschiedenen Formaten geschaffen, darunter "Oculus", eine generative Animation an der medienfreien Fassade des Novartis Pavillon (Basel, Schweiz, 2022); generative Videoprojektionen, die auf die Fassaden der Phillips Collection und des Museo Nacional del Prado projiziert werden und mit Hilfe der Gemäldesammlungen beider Institutionen entstanden sind; „Fulgurations“, ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem spanischen Nationalen Krebsforschungszentrum - CNIO (Madrid, 2021); und „Constellations“, das größte Fotomosaik in Europa, das für zwei Fußgängerbrücken über den Manzanares-Fluss im Madrider Río-Park geschaffen wurde (Madrid,2010).
Seine Arbeit „Storming Times Square“ wurde auf 47 der LED-Billboards am Times Square gezeigt (New York, NY, 2014).
Er hat weltweit in bedeutenden Museen und Galerien ausgestellt, darunter das ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe; das Reina Sofia Museum für zeitgenössische Kunst in Madrid; das Borusan Contemporary Museum in Istanbul; das American Museum of Natural History in New York; das Andy Warhol Museum in Pittsburgh; Wilde Gallery in Genf und Basel; Galerie Anita Beckers in Frankfurt; Kornfeld Gallery in Berlin und Eduardo Secci Contemporary in Florenz.
Dr. Sebastian Baden
Direktor, Kunsthalle Schirn Frankfurt, eutschland12:30 – 14:00 UhrWorkshopBeyond the Page: Braucht das neue Zeitalter des Drehbuchschreibens den Drehbuchautoren mehr denn je?
Mit: Laura Turner (Drehbuch- und Thaterregisseurin, UK)Ticket kaufenDas traditionelle Drehbuchschreiben ist und bleibt eine essenzielle Fertigkeit für angehende Drehbuchautoren. Es bildet gleichzeitig die Grundlage für die meisten Film- und Fernsehproduktionen und dient Regisseuren und Schauspielern als Leitfaden, um eine gemeinsame Vision des späteren Films zu entwickeln.
In diesem Workshop liegt der Fokus auf der Kunst des klassischen Drehbuchschreibens in der Film- und Fernsehindustrie. Darüber hinaus werden mögliche zukünftige Trends des Drehbuchschreibens beleuchtet und es wird diskutiert, wie man sich auf Veränderungen in der Branche durch weitere Verbreitung der Streaming Dienste oder den Einsatz neuster KI-Tools vorbereiten kann: Werden wir bald mehr interaktive Inhalte sehen? Welche Rolle wird künstliche Intelligenz im Prozess des Drehbuchschreibens zukünftig spielen?
Aktuelle KI-Tools können bereits heute Drehbuchautoren frühzeitig in ihrem Schaffensprozess dabei unterstützen, Ideen zu generieren, von Beginn an zu visualisieren und mit anderen im Kreativteam zu teilen. Auch die Drehbuchanalyse kann durch KI vereinfacht, verbessert und beschleunigt werden: Welche Veränderung in Rolle, Aufgabe und Selbstverständnis des Drehbuchautors ergeben sich aus diesen jüngsten Entwicklungen?
Der Workshop bietet eine gute Gelegenheit, die eigenen Schreibkompetenzen zu erweitern und sich auf das neue Zeitalter des Drehbuchschreibens in Partnerschaft mit KI einzustimmen.Sprecher:innen
Laura Turner Drehbuch- und Thaterregisseurin, UK
Laura ist Drehbuchautorin und Dramaturgin. Ihr erster Spielfilm LAPWING (Bulldog Distribution) kam 2021 in die Kinos. Der Film mit Hannah Douglas, Emmett J Scanlan und Sebastian de Souza in den Hauptrollen wurde für die BIFA To Watch List November 2021 ausgewählt und erntete viel Kritikerlob. Zuvor wurden ihre preisgekrönten Kurzfilme GOING COUNTRY, PENNYWORT und INSIDE vom BFI Network und BBC New Creatives gefördert und auf Filmfestivals in aller Welt mit Preisen ausgezeichnet. Laura ist Mitglied des BIFA Springboard, der BAFTA Crew und Finalistin bei den Women of the Future Arts and Culture Awards. Derzeit entwickelt sie Spielfilm- und Fernsehprojekte. Als Dramatikerin hat sie über 50 Stücke auf nationaler und internationaler Ebene produziert und leitet das Fury Theatre. Laura wird von Rob Kraitt bei Casarotto Ramsay vertreten.14:00 – 15:00 UhrPanelDeepfakes und Voice Cloning // War Narratives: Fake News und Propaganda in Zeiten des Krieges
In der Ära der digitalen Technologie haben sich die Methoden zur Verbreitung von Falschinformationen und Propaganda dramatisch gewandelt. Deepfakes und Voice Cloning sind zwei solcher Technologien, die vermehrt in Kriegszeiten und politischen Auseinandersetzungen eingesetzt werden, um Fake News und Propaganda zu verbreiten und die öffentliche Meinung gezielt zu manipulieren.
Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist wohl auch allen Europäer:innen klar geworden: Die Verwendung solcher Technologien in Kriegszeiten sorgt wie ein Brandbeschleuniger dafür, dass Kriegsnarrative und Propaganda, die natürlicherweise den eigenen Standpunkt stärken und Gegner:innen diskreditieren sollen, als nachvollziehbare Realität wahrgenommen werden. Aber welche Auswirkungen hat das nicht nur auf die politische Öffentlichkeit und deren Narrative vom „gerechten“ Krieg, sondern auf das gesamte kulturelle Storytelling zum Thema echter menschlicher Authentizität und Identität?
Das Panel bietet Raum für kritischen Austausch und konstruktive Debatten mit unseren Expert:innen aus Kunst, Kultur und Politik. Teilnehmende haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen und Meinungen in die Diskussion einzubringen.Gastgeber:in
Johannes Grenzfurthner
Johannes Grenzfurthner ist ein mehrfach ausgezeichneter Künstler, Filmemacher, Autor und Performer. Mit seiner Kunst manipuliert er Menschen so, dass sie positiv auf seine Lügen und erfundenen Realitäten reagieren. Er ist der Gründer und künstlerische Leiter von monochrom, einem international agierenden Kunst-Technologie-Philosophie-Kollektiv. Das Magazin Boing Boing bezeichnete ihn als Leitnerd, ein Wortspiel, das ironisch auf seine Rolle in der Nerd-, Hacker- und Kunstkultur verweist.
15:00 – 16:00 UhrPanelKreatives Storytelling am Scheideweg. Ist die KI ein Werkzeug oder Gegenspieler des Storytellings?
Mit: Oliver Schütte (Drehbuchautor, Autor, Produzent, Cosultant und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, Deutschland)Ticket kaufenKünstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Geschichten in Bewegtbildern erzählt und produziert werden, grundlegend zu verändern. Eines der Hauptargumente für den Einsatz von KI-Technologien in der Bewegtbild-Produktion ist die Zeit- und Kostenersparnis. Durch die automatische Generierung von Ideen bis hin zu ganzen Videos und Kunstwerken, die Erstellung von Storyboards oder die Transkription, Vertonung und Übersetzung von Videos können Arbeitsabläufe optimiert und Ressourcen effizienter genutzt werden. Auch in der Skriptanalyse findet KI bereits Eingang.
Gleichzeitig entstehen durch die KI-assistierten Prozesse zahlreiche neue ethische, juristische, politische und ästhetische Problematiken die sich im Wesentlichen um den Schutz von Urheberrechten drehen sowie den Umgang mit sensiblen Kreativdaten.
Inwieweit der Einsatz von KI in den Prozess der menschlichen Kreativität als Ganzes eingreift, wirft ebenfalls Fragen auf: Sollte man die kreative Kontrolle von menschlichen Schöpfer:innen auf KI-Systeme übertragen dürfen und entsprechen die KI-generierten Ergebnisse dann noch den menschlichen Standards oder haben sie sogar das Potenzial, menschliche Kreativität und Intuition zu übertreffen oder ergänzen sie doch nur?
Beispiele wie The Next Rembrandt, ein Projekt, bei dem KI ein Kunstwerk im Stil von Rembrandt generiert hat, oder NVIDIA GameGAN, das KI-Technologie zur Erstellung von neuen Spielwelten und -szenen verwendet, werfen grundsätzliche ästhetisch-philosophische Fragen über die Grenzen künstlerischer Schöpfung, menschlicher Autorenschaft, Authentizität und Originalität auf.Sprecher:innen
Oliver Schütte Drehbuchautor, Autor, Produzent, Cosultant und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, Deutschland
Oliver Schütte hat in Berlin Film und Theater studiert. Seit 1986 ist er als Drehbuchautor für Film und Fernsehen tätig. Für sein erstes Drehbuch, "Koan", erhielt er 1988 den Deutschen Filmpreis. Seit 1990 ist er als Drehbuchberater tätig. Von 1995 bis 2008 war er Leiter der Master School Drehbuch, einer Weiterbildungseinrichtung für Drehbuchautoren, Dramaturgen und Produzenten. Im Jahr 1997 war er Mitbegründer der Berliner Entwicklungsagentur "Script House", die er 2001 verließ.
Heute arbeitet er als Autor, Drehbuchberater und Dozent in Deutschland, Österreich, Polen, der Schweiz und den USA.
Darüber hinaus ist er seit 2014 Geschäftsführer der Filmproduktion "tellfilm Deutschland".
Oliver Schütte ist Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie.
Jonny-Bix Bongers
Regisseur, Designer und visueller Künstler, Deutschland15:30 – 16:30 UhrPanelWie vertretbar ist der Einsatz von KI in Film und Bewegtbild
Mit: Daniel Chávez Heras (Dozent für Digitale Kultur und Kreatives Computing, Abteilung für Digitale Geisteswissenschaften, King's College London, UK) Hidéo Snes (Künstler und Researcher, Finnland)Ticket kaufenIn der Öffentlichkeit werden seit einiger Zeit zahlreiche Stimmen laut, auch die von Experten auf dem Feld der künstlichen Intelligenz (KI), die einen vorübergehenden Stopp der Entwicklung der fortgeschrittensten KI-Systeme fordern oder eine umfassende weltweite KI-Regulierung von Seiten staatlicher Behörden.
Aber selbst, wenn einige Experten das zerstörerische Potential der KI mit dem einer Atombombe vergleichen oder die KI in 6 Stunden 40.000 potenziell tödliche chemische Wirkstoffe entwerfen kann. Abgesehen von den apokalyptischen Szenarien, die durch die KI hergerufen werden könnten, stellt sich die Frage was die KI noch kann und wie man sie sich sinnvoll zu nutze macht. Was kann das nun für den Einsatz von KI im Film und Bewegtbild bedeuten?
Die Rolle der KI hat sich in diesen Bereichen in den letzten Jahren dramatisch weiterentwickelt. Heute sind KI-gestützte Tools und Technologien integraler Bestandteil der Filmproduktion und Postproduktion. Durch sie kann alles von der Drehbucherstellung bis hin zur Farbkorrektur und dem Sounddesign automatisieren werden. Aber während möglicherweise diese Fortschritte die Effizienz steigern könnten, werfen sie auch wichtige ethische Fragen auf.
Diese Fragen und Bedenken betreffen vor allem die durch die KI entstandene Bedrohung von Arbeitsplätzen, von kreativer Integrität, Originalität und Autorenschaft. Hinzu kommen Fragen im Zusammenhang mit Datenschutz und Sicherheit sowie die Notwendigkeit von Transparenz in KI-Algorithmen und deren politisch-rechtliche Regulierung.
Auch das Potenzial von KI, schädliche Stereotypen und Vorurteile aus ihren Trainingsdaten zu perpetuieren und damit möglicherweise oft unbemerkt diskriminierende Inhalte zu generieren, wird Thema dieser Diskussionsrunde sein. Wenn ein Film, der mit Hilfe von KI produziert wurde, rechtliche oder ethische Grenzen überschreitet - zum Beispiel durch die Verbreitung von Hassrede oder die Schaffung von irreführenden Deepfakes - wer ist dann verantwortlich? Ist es der Entwickler der KI? Der Filmemacher, der die KI verwendet hat? Oder die KI selbst? Die Panelteilnehmer werden solche und ähnliche Fragen aus den verschiedensten Perspektiven beleuchten und diskutieren.Sprecher:innen
Daniel Chávez Heras Dozent für Digitale Kultur und Kreatives Computing, Abteilung für Digitale Geisteswissenschaften, King's College London, UK
Daniel hat sich auf die computergestützte Produktion und Analyse von visueller Kultur spezialisiert. Seine Forschung kombiniert kritische Rahmenwerke in der Geschichte und Theorie des Kinos, des Fernsehens und der Fotografie mit fortgeschrittener technischer Praxis im kreativen und wissenschaftlichen Computerwesen, einschließlich angewandter maschineller Lerntechnologien.
Er hat in Mexiko und im Vereinigten Königreich mit Kultureinrichtungen wie dem British Council und der BBC in der interdisziplinären Design- und Kreativbranche gearbeitet. Er war Senior Research Fellow am Cultural Analytics Open Lab in Estland und ist inzwischen Dozent für Digital Culture and Creative Computing in der Abteilung für digitale Geisteswissenschaften am King's College in London, wo er auch Teil der Computational Humanities Group ist, sowie Forschungsbesuaftragter am Creative AI Lab in Zusammenarbeit mit der Serpentine Gallery.
Hidéo Snes Künstler und Researcher, Finnland
Man sagt, Hidéo Snes sei fremdartig, anders. Eine Kreatur, die so derangiert, seltsam und verdreht ist, dass ihre Präsenz in ständigem Wandel begriffen ist. Ein alter Gott mit Tentakeln, eine vielbrüstiger Weltraumdrachen, ein vielgesichtiges, teuflisches Biest. Hidéo Snes ist nicht eins, sondern viele. Nicht ein einziger Gedanke, der durch die Leere hallt, sondern ein Refrain. Eine erschreckende Sinfonie von Ideen. Hidéo Snes stellt die Idee künstlerischer Produktionsprozesse grundlegend in Frage und etabliert ein neomodernes Kontinuum, in dem sich das gebrochene Selbst in ebenso verzerrten Selbsten spiegelt. Hidéo Snes arbeitet mit künstlicher Intelligenz und betreibt künstlerische Forschung zu deren rassistischen, frauenfeindlichen und queerphobischen Aspekten. Snes' Arbeiten wurden im Mumok (Wien) und im Kiasma (Helsinki, Finnland) präsentiert und waren Teil von Ausstellungen auf vier Kontinenten.
Gastgeber:in
Johannes Grenzfurthner
Johannes Grenzfurthner ist ein mehrfach ausgezeichneter Künstler, Filmemacher, Autor und Performer. Mit seiner Kunst manipuliert er Menschen so, dass sie positiv auf seine Lügen und erfundenen Realitäten reagieren. Er ist der Gründer und künstlerische Leiter von monochrom, einem international agierenden Kunst-Technologie-Philosophie-Kollektiv. Das Magazin Boing Boing bezeichnete ihn als Leitnerd, ein Wortspiel, das ironisch auf seine Rolle in der Nerd-, Hacker- und Kunstkultur verweist.
17:00 – 18:00 UhrKeynoteKI generierte Influencer*innen & Avatare und deren Auswirkungen auf Film, das bewegte Bild, das Storytelling und die Gesellschaft
Mit: Wolfgang M. Schmitt (Filmkritiker und Autor, Deutschland)Ticket kaufenKI-Technologien werden nicht nur vermehrt im Bereich des Influencer:innen-Marketings eingesetzt, um automatisch Influencer:innen-Persönlichkeiten und -Inhalte zu generieren, so dass schnell und kosteneffizient Inhalte, Geschichten und menschenähnliche Avatare erstellt werden können, die keine Arbeitszeitregelungen kennen. Auch im Metaverse und anderen künstlerischen immersiven Mixed Realities tauchen immer mehr KI-Avatare auf, die täuschend echt menschliches Aussehen, Persönlichkeit und Verhaltensweisen imitieren können.
Die neuen Chancen, die sich durch die von KI generierten Influencer:innen & Avataren ergeben, werden auch von kritischen Stimmen begleitet: Zum einen stellt sich die Frage, wie authentisch KI-generierte Influencer:innen tatsächlich wirken und ob sie für User:innen tatsächlich relevant sind. Zum anderen können KI-generierte Influencer:innen ethische Fragen Konflikte aufkommen, da sich automatisch die Frage stellt ob sie manipulativ eingesetzt werden können.
Die neuentstandenen Persönlichkeiten werden von Algorithmen generiert, dadurch wird die menschliche Kreativität und die Fähigkeit zur authentischen Kommunikation verändert oder ersetzt sie sogar komplett.
Welche Konsequenzen hat das beispielsweise für das für den Film, das Marketing, für das Storytelling und für die psychologische Authentizität und Glaubwürdigkeit von kulturell bedeutsamen Figuren und Vorbildern? Wie voreingenommen, parteiisch und ideologisch eingefärbt sind diese KI-Influencer:innen oder Avatare? Welcher „Psychologie“ oder welchen „Persönlichkeitsmodellen“ folgen ihre Handlungen oder lösen sie sich zunehmend davon und werden autonom?
Das Impulsrefert und das anschließende Panel sollen neben der gesellschaftlichen Einordnung von Influencer:innen, ein Bewusstsein für die Tragweite der Konsequenzen bezüglich der neusten KI basierten transformierenden Möglichkeiten schaffen.Sprecher:innen
Wolfgang M. Schmitt Filmkritiker und Autor, Deutschland
Wolfgang M. Schmitt ist Filmkritiker und Autor. Er betreibt den ideologiekritischen YouTube-Kanal „Die Filmanalyse", außerdem ist er Co-Host des Zeitgeist-Podcasts „Die Neuen Zwanziger" und des Wirtschaftspodcasts „Wohlstand für Alle". Im Frühjahr 2021 veröffentlichte er gemeinsam mit Ole Nymoen das Sachbuch „Influencer. Die Ideologie der Werbekörper".
Gastgeber:in
Daniel Gebhardt
Daniel Gebhardt ist Philosoph und Fotograf, der den jüngsten Aufstieg von NFTs und Crypto aus der Perspektive der Modeindustrie erlebt hat. Als Dozent und Trainer für interkulturelle Kommunikation und Marketing bei AMD, Berlin, beobachtete er kritisch und differenziert globale Innovationstrends und Märkte. Daniel Gebhardt berät darüber hinaus Unternehmen und Brand verschiedener Branchen (Finance, Pharma, Fashion) in Fragen Innovations- und Change-Kommunikation.
19:30 – 20:30 UhrPresentationKurosawa und Shakespeare, Adaption und Neuerfindung - Ein illustrierter Vortrag von Adrian Wootton
Mit: Adrian Wootton (GF, Film London und British Film Commission UK)Ticket kaufenAdrian Wootton, CEO von Film London und Filmhistoriker, wird die Karriere des legendären japanischen Filmemachers Akira Kurosawa (1910-1988) beleuchten.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer bemerkenswerten Filmtrilogie, Throne of Blood (1957), The Bad Sleep Well (1960) und Ran (1985), die auf den Shakespeare-Klassikern Macbeth, Hamlet und King Lear basieren. Kurosawa übersetzte sie in ein einzigartiges, höchst einflussreiches Kino, das sich auch stark auf die japanische Geschichte und die künstlerischen Traditionen der Malerei und des Theaters stützte. Anhand von reichlich illustrierten Clips und Schaubildern wird Adrian einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Entstehungsgeschichte dieser außerordentlichen Filme enthüllen und sie dabei in den Kontext von Kurosawas unglaublichem, über einen Zeitraum von 50 Jahren entstandenen Filmkanon stellen.
Sprecher:innen
Adrian Wootton GF, Film London und British Film Commission UK
Adrian ist Programmberater für das BFI London Film Festival, das Venice Film Festival und das Noir in Fest in Mailand. Er ist der Gründungsdirektor des Shots in the Dark Festival in Nottingham und Kurator des jährlichen Cinema Made In Italy-Programms in London. Adrian ist eine anerkannte Autorität in verschiedensten Film-/TV- und Literaturthemen, darunter Hollywood, Krimi und Mystery oder Italienisches Kino.
Er hält regelmäßig Vorträge, schreibt und entwickelt Rundfunksendungen und kuratiert Inhalte für diese. Im Jahr 2012 erhielt Adrian einen Ehrendoktortitel in Kunst und wurde zum Gastprofessor für Film & Medien an der Norwich University of the Arts ernannt. Im Jahr 2016 schrieb und koproduzierte Adrian die BBC-Arena-Dokumentation Shakespeare on Screen.
Im Jahr 2014 erhielt er einen Ehrendoktortitel in Literatur von der University of East Anglia und im Jahr 2017 wurde ihm der Order of the British Empire (OBE) für seine Verdienste um den Film verliehen. Zuletzt hat Adrian die Arbeit der BFC geleitet, um Richtlinien für die Produktion von Filmen und High-End-TV-Dramen während der COVID-19-Pandemie zu entwickeln. Dies geschah im Rahmen der Initiative Screen Sector Recovery Task Force des BFI.
Tag 3montag, 16.10.2023
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09:00 – 10:00 Uhr
Get started! Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébarung und Anmeldung
Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébarung und Anmeldung
10:00 – 11:30 UhrKeynoteKI und die Zukunft der Film- und Medienbranche. Der Schritt in ein neues Medienzeitalter? Oder träumt die KI von elektronischen Bleistiften?
Mit: Marcus John Henry Brown (Performancekünstler und Sprecher, UK / Deutschland) Daniel Chávez Heras (Dozent für Digitale Kultur und Kreatives Computing, Abteilung für Digitale Geisteswissenschaften, King's College London, UK)Ticket kaufenMarcus John Henry Brown fragt sich in seinem Impulsrefert ob die KI von elektronischen Bleistiften träumt? Künstliche Intelligenz wird uns alle ersetzen - oder auch nicht. Die Roboter werden sich gegen uns auflehnen, uns zerstören oder versklaven - oder auch nicht. Künstliche Intelligenz wird alle unsere Probleme lösen: kreative, sprachliche, politische, medizinische, kulturelle und ökologische - oder eben nicht.
In seinem Impulsvortrag "Does AI Dream of Electronic Pencils" ("Träumt die KI von elektronischen Bleistiften?") untersucht Marcus John Henry Brown die aktuelle Debatte um künstliche Intelligenz und geht der Frage nach, ob Künstler, Filmemacher, Komponisten, Kreative und die Kreativbranche diese neuen Technologien begrüßen, ihnen gleichgültig gegenüberstehen oder sich vor ihnen fürchten sollten. Er fragt sich, ob das alles uns überhaupt kümmern sollte. Der Vortrag untersucht das Potenzial der KI für die Demokratisierung von Kultur, Fachwissen und Begabung und entkräftet das Argument, dass Systeme wie Midjourney nur Maschinen zum Diebstahl geistigen Eigentums für die Talentlosen seien.
In der anschließenden Podiumsdiskussion schauen die Panelisten auf die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf die Film- und Medienbranche. Denn einerseits verspricht der Einsatz von KI in Kreation, Produktion und Vermarktung enorme Zeit-, Kosten- und Effektivitätsgewinne, so auch wenn KI-gestützte Tools und Technologien es Einzelpersonen und kleineren Produktionsfirmen ermöglichen, qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen, ohne auf teure professionelle Ausrüstung oder große Teams angewiesen zu sein.
Andererseits werden durch KI nicht nur Routinejobs ersetzt, sondern auch neue Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit der KI von den Mitarbeiter:innen verlangt. Klassische Berufe, wie die von Regisseur:innen, Drehbuchautor:innen, Kameraleuten, Filmeditor:innen und Visual-Effects-Künstler:innen werden von dieser Entwicklung besonders betroffen sein. Aber auch der Bereich Finanzierung sowie viele Teamkoordinations- und Servicebereiche der Produktion werden Anpassungen machen müssen.
Das Podium diskutiert welche Tätigkeitsfelder in Zukunft möglicherweise durch KI ersetzt oder stark von KI beeinflusst werden und welche Fähigkeiten und Kenntnisse in diesen Berufen zukünftig besonders wichtig sein werden, um erfolgreich zu sein und gemeinsam mit der KI den technologischen Fortschritt zu nutzen und ob es dafür bereits geeignete Bildungsangebote gibt.
Sprecher:innen
Marcus John Henry Brown Performancekünstler und Sprecher, UK / Deutschland
Marcus John Henry Brown ist Performance-Künstler und lebt in München. Im Jahr 1993 kam er nach Deutschland, nachdem er am Dartington College of Arts das Fach "Art & Social Context" studiert hatte.
Marcus widmet seine Zeit der Performance-Kunst, der Betreuung junger Kreativer, dem Unterrichten von Geschäftsleuten in der dunklen Kunst des öffentlichen Redens und der Schaffung aufregender virtueller Event-Erlebnisse für Unternehmen und Marken.
Er hat eine Reihe von vielbeachteten Performances geschaffen, die die Beziehungen zwischen Technologie, Kultur und Handel und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft untersuchen. Er nennt sie Presenterventions.
Daniel Chávez Heras Dozent für Digitale Kultur und Kreatives Computing, Abteilung für Digitale Geisteswissenschaften, King's College London, UK
Daniel hat sich auf die computergestützte Produktion und Analyse von visueller Kultur spezialisiert. Seine Forschung kombiniert kritische Rahmenwerke in der Geschichte und Theorie des Kinos, des Fernsehens und der Fotografie mit fortgeschrittener technischer Praxis im kreativen und wissenschaftlichen Computerwesen, einschließlich angewandter maschineller Lerntechnologien.
Er hat in Mexiko und im Vereinigten Königreich mit Kultureinrichtungen wie dem British Council und der BBC in der interdisziplinären Design- und Kreativbranche gearbeitet. Er war Senior Research Fellow am Cultural Analytics Open Lab in Estland und ist inzwischen Dozent für Digital Culture and Creative Computing in der Abteilung für digitale Geisteswissenschaften am King's College in London, wo er auch Teil der Computational Humanities Group ist, sowie Forschungsbesuaftragter am Creative AI Lab in Zusammenarbeit mit der Serpentine Gallery.
12:00 – 13:00 UhrKeynoteHochkultur und Hochformat: Was wir von Plattformen wie Tiktok und Instagram für das Storytelling der Zukunft lernen können Autor, Journalist und Vortragsredner, Dirk von Gehlen im Gespräch mit …..
Ticket kaufenDer enorme Erfolg von Kurzvideo-Plattformen und -formaten wie TikTok oder Insta-Reels hat die Sehgewohnheiten der jüngeren Generation nachhaltig verändert. Die Art des konsumierten Inhalts hat direkte Auswirkungen auf das Storytelling.
Durch die Kürze der Videos auf TikTok ist das Storytelling nicht selten vereinfacht und wird verkürzt pointiert präsentiert. Kann darin auch eine Chance für das Storytelling der Zukunft liegen? Der Autor des Buchs "Meme - Muster digitaler Kommunikation" beschreibt die Grundlagen der Transformation digitaler Erzählmuster - und skizziert darauf aufbauend die Möglichkeiten, davon zu lernen: Was bedeuten diese Entwicklungen für das Storytelling der Zukunft? Wie müssen Geschichten erzählt werden, damit Publikum generiert und gehalten werden kann? Welche Plattformen eigenen sich dabei am besten für die Distribution? Im Anschluss an den Impulsvortrag wird Dirk von Gehlen diese und weitere Fragen mit einem bekannten Influencer/Youtuber diskutieren. Das Publikum hat im Anschluss die Möglichkeit, aktiv an der Diskussion teilzunehmen und seine Fragen einzubringen.
Sprecher:innen
Dirk von Gehlen
Autor, Journalist und Vortragsredner und Director Think Tank, SZ-Institut, Deutschland13:30 – 14:30 UhrPanelBewährte und innovative Finanzierungsmodelle für Film- und Bewegtbildprojekte: Auf der Suche nach neuen Wegen – Eine Diskussion über die zukünftige Entwicklung der Branche
Ticket kaufenCrowdfunding und Streaming-Dienste haben das Spektrum der Finanzierungsmöglichkeiten für Filmprojekte erheblich erweitert, wobei traditionelle Finanzierungsquellen wie öffentliche Förderungen, Studios und Investoren weiterhin eine bedeutende Rolle einnehmen. Wie wirkt sich diese Erweiterung der Finanzierungmöglichkeiten auf Filmproduktionen aus? Trägt dies zur Internationalisierung der Produktionen bei oder verändert es sogar die Storytelling Formate?
Die Paneldiskussion vereint Experten aus Europa und den USA, um die aktuellen Entwicklungen in der Branche sowie die Zukunft der Finanzierung von Film- und Bewegtbildprojekten aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Die Teilnehmer werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf traditionelle Finanzierungsmodelle untersuchen und mögliche Zukunftschancen identifizieren. Darüber hinaus werden die Herausforderungen, die mit diesen neuen Modellen verbunden sind, thematisiert und Strategien aufgezeigt, mit denen sich passende Finanzierungen für jedes Projekt finden lassen – etwa durch globale Finanzierungsquellen und Ko-Produktionen.
Dieses Panel bietet Fachleuten eine geeignete Gelegenheit, wertvolle Erkenntnisse über aktuelle Trends und Entwicklungen im Markt zu erhalten und fundierte Entscheidungen für ihre Projekte zu treffen.17:30 – 19:00 UhrWorkshopWS 4: Bewegtbild Sound Workshop
Mit: Stephan Busch (Toningenieur, Tonstudioinhaber und -betreiber, Deutschland)„Alles was ihr in einem Film hört ist gelogen." Das erklärt Toningenieur Stephan Busch in diesem Workshop. Abgesehen von den Dialogen sind natürliche Geräusche oft langweilig und unoriginell und die Aufnahmen von Umgebungsgeräuschen und Action-Sounds am Filmset erfüllen selten die Erwartungen. Doch zum Glück gibt es sog. "sound effect artists“ wie z.B. Jack Donovan Foley. Selbst Star Wars-Produzent George Lucas hat einmal gesagt: „Der Ton macht 50% des ganzen Films“. Stephan Busch entführt uns in diesem Workshop in die Welt der real klingenden und doch unwirklichen Geräusche und stellt uns einen der gefährlichsten Sounds der Welt vor…
Sprecher:innen
Stephan Busch Toningenieur, Tonstudioinhaber und -betreiber, Deutschland
Stephan Busch ist Toningenieur, Tonstudioinhaber und -betreiber. 1993 schloss er seine Ausbildung zum Toningenieur an der SAE Frankfurt ab und ist seit 1995 für Film- und Tonproduktionsstudios in Frankfurt tätig.
Spezialisiert auf Sprachaufnahmen und Dialogschnitt, Musik- und Filmmischungen für Industrie-, Messe- und Schulungsfilme sowie Sprachprogramme, ist er Dienstleister für nationale und internationale Kunden, darunter TV-Sender wie ARD, arte, ZDF, 3sat, Hessischer Rundfunk oder Verlage wie Hoffmann und Campe, Saga Egmont Denmark, lagato Verlag und telc languages international. In der "Buch- und Medienpraxis", einem Weiterbildungsprogramm der Goethe-Universität Frankfurt, betreut er die technischen Inhalte des angebotenen Audiojournalismus-Kurses.
17:30 – 19:00 UhrKeynoteMeet the Expert- Film und Medien im Rechtedschungel: Chancen und Herausforderungen für die Zukunft
Mit: Guido Hettinger (Medienanwalt, Partner Brehm und vMoers, Frankfurt am Main, Deutschland) Daniel Gebhardt (Moderator und Medienexperte, Deutschland)Die rasante Entwicklung der Technologie und die fortschreitende Digitalisierung haben die Film- und Medienindustrie in ein neues Zeitalter katapultiert und damit eine Vielzahl neuer rechtlicher Herausforderungen auf den Plan gerufen. Welche zentralen rechtlichen Aspekte müssen in der Film- und Medienbranche beachtet werden? Welche Neuregelungen und Regulierungen sind in Folge des Siegeszugs der KI im Urheber- und Lizenzrecht oder Datenschutz zu erwarten? Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus diesen neuen rechtlichen und technologischen Gegebenheiten?
Der renommierte Medienanwalt Guido Hettinger wird in einem Impulsvortrag die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen des rechtlichen Rahmens für die Film- und Bewegtbildbranche erörtern. Dabei wird er insbesondere auf Themen wie Urheberrecht, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte sowie regulatorische Fragestellungen eingehen. Auch zukünftige Entwicklungen und Trends in der Branche werden von ihm analysiert.
Im Anschluss an den Impulsvortrag wird Hettinger mit dem Moderator Daniel Gebhardt und dem Publikum in die offene Diskussion gehen. Sie haben die Möglichkeit, aktiv an der Diskussion teilzunehmen und Ihre Fragen einzubringen. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen der neuen Rechtslagen in den Film- und Medienbranchen analysieren und mögliche Handlungsempfehlungen für die Zukunft diskutieren.Sprecher:innen
Guido Hettinger Medienanwalt, Partner Brehm und vMoers, Frankfurt am Main, Deutschland
Guido Hettinger ist seit 1997 Rechtsanwalt und Gründungspartner bei Brehm & v. Moers, zuständig für Urheber-, Medien- und Informationstechnologierecht.
Er berät Produzenten von TV-Serien, Kinofilmen und Computerspielen bzgl. Finanzierung, Vertragsgestaltung und Rechte-Clearing und betreut Portalbetreiber und Anbieter von Social Media Kanälen in Fragen des Urheber- und Medienrechts u.a.m. Er ist Vorstand der Freunde und Förderer des deutschen Filmerbes e.V., hält Vorträge zu Rechtsfragen der Film- und Computerspielproduktion und lehrt an den Hochschulen Darmstadt und RheinMain.
Daniel Gebhardt Moderator und Medienexperte, Deutschland
Daniel Gebhardt ist Philosoph und Fotograf, der den jüngsten Aufstieg von NFTs und Crypto aus der Perspektive der Modeindustrie erlebt hat. Als Dozent und Trainer für interkulturelle Kommunikation und Marketing bei AMD, Berlin, beobachtete er kritisch und differenziert globale Innovationstrends und Märkte. Daniel Gebhardt berät darüber hinaus Unternehmen und Brand verschiedener Branchen (Finance, Pharma, Fashion) in Fragen Innovations- und Change-Kommunikation.
Tag 4dienstag, 17.10.2023
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09:00 – 10:00 Uhr
Get started! Tägliches Networking Warm-up mit Croissants und Kaffee in der Astor Film Lounge Cafébar und Anmeldung
11:00 – 12:00 UhrPersönliche Erfahrungen im Filmemachen als Motor des Wandels.
Filmemacher sind nicht nur Geschichtenerzähler, sondern auch Spiegelbilder ihrer eigenen Erfahrungen. In diesem Panel beleuchten wir, wie diese in ihre Werke einfließen und wie sie soziale und politische Entwicklungen in unserer modernen Welt prägen.
Persönliche Erfahrungen können Filmen eine emotionale Tiefe verleihen und ermöglichen es, universelle Themen auf persönliche Art und Weise zu interpretieren. Gleichzeitig fungieren sie als Katalysator für bedeutende Diskussionen über aktuelle gesellschaftliche Fragen.
Unsere Gäste, erfahrene Filmemacher und Künstler, teilen ihre Einsichten darüber, wie das Einbringen persönlicher Geschichten nicht nur die künstlerische Qualität ihrer Werke bereichert, sondern auch eine transformative Wirkung auf die Gesellschaft haben kann und vor allem warum das so ist.
Die Diskussion wird tiefere Einblicke in den kreativen Prozess und die Praxis des Filmemachens bieten. Erfahren Sie aus erster Hand, wie persönliche Geschichten als kraftvolle Instrumente genutzt werden können, um unter anderem soziale und politische Bewegungen und Veränderungen anzustoßen. Das Filmemachen ist demnach nicht nur reine Kunst, sondern auch eine treibende Kraft für positive gesellschaftliche Veränderungen.
Sprecher:innen
Caitlin Webb-Ellis
Künstlerin und Filmemacherin, UK17:30 – 19:00 UhrKunst, Moral und Film. Für eine Ethik des Films. Kann und soll man alles zeigen und um jeden Preis?
Eine Ethik des Films und des bewegten Bildes: Kann und soll man alles zeigen? Seit den Anfängen des Kinos hat der Film eine besondere Fähigkeit besessen, Realität zu reflektieren, zu manipulieren und neu zu erfinden. Die bewegten Bilder, die auf die Leinwand projiziert werden, sind mehr als bloße Unterhaltung. Sie sind mächtige Werkzeuge, die dazu dienen können, Empathie zu erzeugen, soziale Ungerechtigkeiten aufzuzeigen oder eine politische Botschaft zu übermitteln. Doch mit dieser Macht ist zugleich eine große Verantwortung verbunden. Die Frage, was man zeigen kann und was man zeigen sollte, ist daher stets von zentraler Bedeutung für die gesamte Film- und Bewegtbildbranche.
Die technologischen Möglichkeiten erlauben es, nahezu alles zu visualisieren, von expliziten Gewaltszenen bis hin zu Darstellungen tiefster menschlicher Emotionen. Aber nur weil man etwas zeigen kann, heißt das nicht, dass man es auch zeigen sollte. In einer zunehmend globalisierten Welt, in der bewegte Bilder ein breites internationales Publikum erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Filmemacher und Künstler sich der kulturellen Kontexte, in denen ihre Werke gesehen werden, bewusst sind: Tragen sie eine spezifische ethische Verantwortung dafür, welche soziale oder politische Botschaften sie mit welchen Mitteln und Medien vermitteln? Sollten Film und Bewegtbild noch mehr dazu genutzt werden, gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen und zur Veränderung ermutigen? Oder sollte man sich auf die reine Unterhaltung konzentrieren und politische oder moralische Fragen vermeiden? Eine Diskussionsrunde aus Filmemachern, Bewegtbildkünstlern und Ethikexperten wird sich diesen Fragen auf der Bühne stellen.
Gastgeber:in
Johannes Grenzfurthner
Johannes Grenzfurthner ist ein mehrfach ausgezeichneter Künstler, Filmemacher, Autor und Performer. Mit seiner Kunst manipuliert er Menschen so, dass sie positiv auf seine Lügen und erfundenen Realitäten reagieren. Er ist der Gründer und künstlerische Leiter von monochrom, einem international agierenden Kunst-Technologie-Philosophie-Kollektiv. Das Magazin Boing Boing bezeichnete ihn als Leitnerd, ein Wortspiel, das ironisch auf seine Rolle in der Nerd-, Hacker- und Kunstkultur verweist.